Masterplan »Digital Healthcare 4.0«
Forderung 1: Krankenhausplanung auf Landesebene!
Um den speziellen Gegebenheiten der Länder gerecht zu werden, muss die Krankenhausplanung weiter auf Landesebene erfolgen. Wir fordern, dass sich die im Rahmen der Krankenhausreform geplanten Versorgungsstufen nach den GBA-Notfallstufen richten und die Fachklinikstruktur erhalten bleibt. Abweichend vom Notfallkonzept sind, insbesondere von Fachkliniken, keine Abschläge zu zahlen.
Forderung 2: Wohnortnahe Versorgung erhalten!
Eine regionale wohnortnahe Gesundheitsversorgung und der Betrieb der Notfallmedizin gehören zusammen. Diejenigen, die vor Ort die medizinische Grundversorgung sichern, müssen auch für die Notfallmedizin zuständig sein. Wir fordern, dass die Steuerung der ambulanten Notfallversorgung in den Händen der Krankenhäuser vor Ort liegt und die Vorhaltekosten für die Notfallversorgung vollständig refinanziert werden.
Forderung 3: Patientenzentrierte Versorgungsnetzwerke sichern!
Gute Versorgung darf nicht an Sektorengrenzen scheitern. Die vernetzte Versorgung in Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Einrichtungen, welche insbesondere durch christliche Träger erfolgt, muss aufrechterhalten werden. Wir fordern die Weiterentwicklung sektorenübergreifender, patientenzentrierter Versorgungskonzepte insbesondere für den ländlichen Raum.
Forderung 4: Investitionsstau auflösen!
Es müssen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden, um dem Investitionsstau aus der Vergangenheit zu begegnen. 50 Prozent der Mittel sollen nach Standort, die andere Hälfte der Mittel nach Leistung ausgeschüttet werden. Aus der bevorstehenden Gesundheitsreform werden erhebliche Umstrukturierungen notwendig. Wir fordern, dass dafür separate finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt und die Fördermittel zur Planungssicherheit verstetigt werden.
Forderung 5: Gesundheitsberufe stärken!
In der Corona-Pandemie lag eine stark erhöhte Aufmerksamkeit auf den Gesundheitsberufen. Es bedarf weiterer Anstrengung und Förderung, um das Bild der Gesundheitsberufe in der Gesellschaft positiv zu entwickeln. Wir fordern, dass die Schaffung attraktiver, moderner und digitalisierter Ausbildungsstätten in den Gesundheitsberufen, vor allem im ländlichen Raum, gefördert wird. Zudem ist die Facharztausbildung in Krankenhäusern weiterhin flächendeckend, vollständig und unabhängig von Versorgungsstufen sicher zu stellen. Im Sinne einer sektorenübergreifenden Denkweise, sollte die Facharztausbildung auch im ambulanten Bereich gefördert werden.
Forderung 6: Digitalisierung nachhaltig gestalten!
Die digitale Vernetzung von vor- und nachgelagerten Einrichtungen muss weiter vorangetrieben werden. Die Umsetzungsvoraussetzungen von Investitionen müssen praktikabel sein. Kleine, gewachsene Einrichtungen, die Modernisierung erfahren haben, dürfen nicht in zentrale Strukturen übertragen werden. Gut funktionierende Häuser und Investitionen werden dadurch zerstört. Digitalisierung erfordert ständige Investitionen und Anpassung von Prozessen. Um diese Investitionen und den Betrieb zu erhalten, sind erhebliche finanzielle Mittel notwendig. Wir fordern eine Digitalisierungszulage, um die Betriebskosten der digitalen Infrastruktur zu finanzieren.
Forderung 7: Innovationsfreudigkeit fördern!
Die Agilität und Nachhaltigkeit kleinerer Einrichtungen darf nicht an Strukturanforderungen scheitern, die nur durch große Einrichtungen erfüllt werden können. Die Innovationsfreudigkeit der Krankenhauslandschaft, bestehend aus Akut-Krankenhäusern, Fachkliniken und Reha-Kliniken, muss erhöht werden. Wir fordern, entsprechende Modellvorhaben zu fördern.
Forderung 8: Qualität für alle!
Qualität darf keine Frage der Einrichtungsgröße sein. Wir fördern und fordern in unseren Einrichtungen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Auch durch Netzwerke und Kooperationen.
Forderung 9: Reha-Kliniken stärken!
Die Politik muss die Reha-Landschaft im Auge behalten. Wir fordern, dass bestehende Brandenburger Reha-Kliniken in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Nur so können medizinische Erfolge durch eine hohe qualitative Anschlussbehandlung gesichert werden. Zudem muss es auch weiterhin eine vor- und nachgelagerte Versorgung im regionalen Netzwerk geben.
Forderung 10: Bürokratie abbauen, Handlungsspielräume erhöhen!
Wir fordern, Krankenhäuser und Reha-Kliniken zu entbürokratisieren, ihre Eigenverantwortung zu stärken und so Handlungsspielräume zu ermöglichen. Pflegekräfte und Medizinische Mitarbeitende müssen vor unnötigen Dokumentationspflichten geschützt werden.